Wenn man sich mit dem Thema Baufinanzierungsdarlehen beschäftigt, kommt man sehr schnell mit den Begriffen Darlehensbetrag, Sollzins, Anfangstilgung und Darlehensrate in Berührung. Was verbirgt sich dahinter?

Vorab eine Festlegung: Wir gehen im folgenden und auch in allen anderen Artikeln in diesem Blog – soweit nicht anders vermerkt – von einem Baufinanzierungsdarlehen aus, das einen festen Zinssatz sowie eine monatliche Rate hat. Es gibt alle möglichen Formen von Baufinanzierungsdarlehen, auf die hier nicht näher eingegangen wird. Das Darlehen mit festgeschriebenem Zins und einer monatlichen Rate ist aber erstens wahrscheinlich die häufigste Darlehensform bei einer Baufinanzierung und zweitens lassen sich die anderen Darlehensformen, die es noch so gibt, besser verstehen, wenn man diese einfache Form erst einmal verstanden hat.

  • Der Darlehensbetrag ist einfach, das ist die Höhe des Kredits, den man für seinen Immobilienkauf oder den Hausbau aufnimmt.
  • Der Sollzins ist der Zinssatz des Darlehens, den man mit seiner Bank im Darlehensvertrag vereinbart. Er ist bei einem normalen Baufinanzierungsdarlehen, das wir hier betrachten, für den Zeitraum derZinsfestschreibung festgeschrieben, also garantiert, egal wie sich die Zinsen am Markt in Zukunft entwickeln. Übliche Zinsfestschreibungen sind 5, 10 oder 15 Jahre, aber es gibt auch andere.
  • Die Anfangstilgung oder auch einfach nur Tilgung ist schon etwas schwieriger zu verstehen. Sie wird mit einem Prozentsatz ausgedrückt und gibt an, wieviel Prozent vom ursprünglichen Darlehensbetrag pro Jahr getilgt also zurückgezahlt wird.
  • Die monatliche Rate setzt sich zusammen aus dem Zinsanteil und dem Tilgungsanteil und ist über den Zeitraum der Zinsfestschreibung konstant. Was nicht konstant ist, ist die Höhe des Zins- und des Tilgungsanteils. Woran liegt das? Nun, mit jeder Tilgungszahlung wird der verbleibende Kreditbetrag, die sogenannte Restschuld, ja kleiner. Damit wird auch der Zinsbetrag, der sich ja aus dem konstanten Sollzinssatz und dem Restschuldbetrag errechnet, kleiner. Da die monatliche Rate konstant ist, bleibt somit jeden Monat mehr für die Tilgung, da die Zinszahlungen immer kleiner werden (sehr schön sieht man das im sogenannten Tilgungsplan). Das ganze hat den schönen Nebeneffekt, dass ein solches Darlehen nicht gleichmäßig getilgt wird, sondern immer stärker, je länger es läuft.

Dem aufmerksamen Leser wird evtl. aufgefallen sein, dass bei einer konstanten monatlichen Rate und einem festen Sollzinssatz der prozentuale Tilgungssatz damit nicht konstant ist, sondern praktisch in jedem Monat wächst. Aus diesem Grund spricht man eben auch von Anfangstilgung, da dieser Prozentwert im Prinzip nur am Anfang, nämlich bei der allerersten Monatsrate rein rechnerisch gilt.

Soviel für heute. Der nächste Artikel wird sich mit der Darlehensgleichung, also der Frage, wie diese Werte alle miteinander zusammenhängen und welche persönlichen Fragen man damit beantworten kann, beschäftigen.